Eine Wanderexkursion im Rahmen unserer Reihe "Neue Architektur in den Alpen" hat einige Mitglieder des Architekturforum Dachau in die Schweiz verschlagen. Ziel war die Ende September 2009 eröffnete Neue Monte-Rosa-Hütte SAC, ein autarkes Bauwerk im hochalpinen Raum. Auf dem Weg nach Zermatt besuchte die Gruppe beim Start der Reise am 9. Juli 2011 die Therme Vals, inzwischen der Klassiker unter den zeitgenössischen, neuen Thermalbädern - geplant von Peter Zumthor - und immer einen Besuch wert, wenn man es sich einrichten kann.
Die neue Monte-Rosa-Hütte war am Sonntag, 10. Juli das Ziel. Mit der Gornergrat-Bahn erreichten wir von Zermatt aus den Rotenboden auf 2815 m. üNN. Von dort führte der Weg - die Hütte hat man fast durchweg im Blick - zuerst abwärts auf den Gornergletscher, dann weiter auf den Grenzgletscher und steil aufwärts zur heute ca. 250 m über dem Gletscher liegenden alten Seitenmoräne. Sonne, Regen, Graupel und auch ein bißchen Gewitterdonner - alles war an diesem Nachmittag geboten. Der Standort der neuen Hütte auf 2883m ü. NN ist grandios gewählt, Entwurf und Realisierung genial und zukunftsweisend. Wie ein Bergkristall trohnt das für 110 Gäste ausgelegte Gebäude mit seiner silbern schimmernden Aluminiumhaut über den Gletschern des Monte Rosa.
Das innovative Projekt verbindet als Gemeinschaftswerk von ETH Zürich, Schweizer Alpen-Club SAC und vielen spezialisierten Fachleuten hervorragende Architektur mit wegweisender Technologie und eröffnet ein neues Kapitel nachhaltigen Bauens. Die Hütte ist Anziehungspunkt für Bergsteiger und Bau- und Planungsexperten zugleich. So erlebte die Gruppe einen unterhaltsamen und anregenden Hüttenabend zusammen mit dem Kollegen Prof. Werner Bäuerle aus Konstanz. Dem Rückweg am darauffolgenden, stahlenden Montag ging ein herrlicher Sonnenaufgang mit unverhülltem Matterhorn voraus.