Stellungnahme unseres Vorsitzenden Christian Stadler zur Modernisierung bzw. Erneuerung der Fenster an den Gebäuden der Sparkasse Dachau am Sparkassenplatz [ Stand: 26. Oktober 2020 ]
Der architekturforum dachau e.V. bedauert sehr, dass die neuen zweiflügligen Fenster ohne die bisher das ganze Ensemble prägenden Quersprossen ausgeführt worden sind. Die verwendeten stehenden bzw. liegenden Proportionen wirken unruhig und störend. Das Prinzip der quadratischen, ungerichteten Proportion der Fensterteilungen und damit das prägende und verbindende Gestaltungsmerkmal der Fassaden gehen verloren. Der Architekt des Gebäudes, Prof. Werner Fauser, hat in einem persönlichen Gespräch mit dem Vorsitzenden des architekturforum dachau e.V. und Architekten Christian Stadler erklärt, dass er damit nicht einverstanden ist und im Vorfeld in die Planungen der Modernisierung nicht einbezogen wurde.
In einem Telefonat hatte Sparkassendirektor Thomas Schmid gegenüber Christian Stadler auf die veränderten technischen und bauphysikalischen Anforderungen hingewiesen und darüber informiert, dass der Zustand so nicht abschließend sei. Er sei zuversichtlich, dass nach der Hinzuziehung des Architekten Ferdinand Krissmayr doch noch eine adäquate ästhetische Lösung gefunden werde. Inzwischen kann man den Versuch besichtigen, die Quersprossen nachträglich anzubringen. Dieser ist technisch wie ästhetisch leider als völlig unzureichend und missglückt zu bezeichnen.
Architekt Krissmayr hat erklärt, dass er zusammen mit der Bauabteilung noch an einer anderen Lösung arbeite und dass er inzwischen auch schon in die Planung der weiteren Bauabschnitte eingebunden sei, welche insbesondere alle großflächigen Fenster betreffen würde. Der architekturforum dachau e.V. begrüßt es sehr, dass der Bauabteilung der Sparkasse Dachau ein kompetenter Fachmann zur Seite gestellt wurde. Nichtsdestotrotz besteht Grund zur Sorge, dass die Fehler des ersten Abschnittes der Modernisierung nicht mehr zufriedenstellend geheilt werden können und eventuell auch bei den weiteren Arbeiten nicht in dem Maß Rücksicht genommen wird, wie es dem sehr hohen architektonischen Wert des Ensembles unbedingt zu Teil werden sollte; denn die Architektur der Sparkassen-Hauptstelle und der zugehörigen Gebäude ist nicht nur ein herausragendes Zeugnis der gelebten Verantwortung der Sparkasse für eine hohe Baukultur in bester handwerklicher Qualität, sondern auch ein markantes Aushängeschild für die Sparkasse und die Stadt Dachau zugleich, das es zu erhalten gilt. Der architekturforum dachau e.V. appelliert an die Verantwortlichen, die bisherige Gestaltung, die auf dem durchgängigen Prinzip der quadratischen Proportion in Teilung und Wiederholung bei fast allen Fenstern basiert, zu bewahren und wieder herzustellen.Haben wir Ihr Interesse geweckt mit unserer Stellungnahme zum Plankonzept Papierviertel? Engagieren Sie sich mit uns!